Aussichtsreicher Streifzug durch das Drachenfelser Ländchen
9 Wanderfreundinnen und Wanderfreunde trafen sich um 10:30 Uhr auf dem Parkplatz am Fähranleger Nonnenwerth.
Von dort aus ging es direkt einmal steil etwa 50 m höher, bis wir einen Platz mit dem wuchtigen Denkmal des „Revolutionsdichters von 1848“, Ferdinand Freiligrath erreichten. Dieser hatte nicht nur für die Wiedererrichtung und Konservierung des Rolandsbogens gesorgt, sondern in einem Gedicht auch die Parole „Wir sind das Volk“ geprägt. Wenig später erreichten wir den Rolandsbogen. Die dazugehörige Burg wurde schon im Dreissigjährigen Krieg zerstört. Das fragilste Teil, ein großer Fensterbogen, blieb jedoch wie durch ein Wunder erhalten und bildet heute wie auch schon vor 200 Jahren das wohl bekannteste Motiv am Rhein. Nach dem Dom natürlich…

Nach weiteren 70, etwas weniger steilen, Höhenmetern erreichten wir die Hochfläche des Rodderberges – und hatten damit alle steilen Stücke unserer Tour bereits bewältigt. Von da an wurde es richtig gemütlich. Wenn man es vor 400 Jahren bis hierhin geschafft hatte, war dies manchmal gleichbedeutend mit dem Lebensende. Wir kamen nämlich an einem alten Hinrichtungsplatz mit schönem Blick auf den Kölner Dom und das Siebengebirge vorbei.
Kurze Zeit später fiel uns linker Hand eine große Mulde, etwa 800 m im Durchmesser und kreisrund, auf. Es handelte sich um die Überreste eines Vulkans, der vor 26.000 Jahren zuletzt ausgebrochen ist. Und das wurde nach einigen hundert Metern ganz offensichtlich. Mächtige Säulen aus angeworfener Lava und viel Tuffgestein fanden sich am Wegesrand. Aufgrund der besonderen geologischen Verhältnisse wachsen hier Pflanzen, die sonst nur in Südeuropa zu finden sind. Leider war es noch zu früh im Jahr, um die Blüten bewundern zu können.
Ein reales Blütenmeer begrüßte uns kurze Zeit später. Ein freundliches Hinweisschild lud uns zu einem „offenen Garten“ ein. Da ließen wir uns nicht lange bitten und nutzten die Gelegenheit.
Nach 7 km kamen wir zu einer Schutzhütte mit mehreren Bänken, die uns zu einer längeren Rast einluden.

Weiter ging es bis zu unserem nächsten Ziel, einer ehemaligen Kaolin-Grube. Es handelt sich beim Kaolin um eine seltene, weisse Tonart. Heute bildet die Grube ein wertvolles Biotop mit See.
Der Abstieg ins Rheintal erfolgte Knie schonend bei max. 10 Grad Gefälle. Unten angekommen, erwartete uns das türkische Restaurant „A la Turka“ mit seiner vielfältigen, auch internationalen Speisekarte. Mit Blick auf den nahen Rhein ließen wir den Tag ausklingen. Die letzten 600 m ging es flach zurück zum Parkplatz.
Insgesamt bewältigten wir 15,6 km bei 320 Höhenmetern.
Die nächste Wanderung des PSV Siegburg findet am Sonntag, dem 01.06.2025, statt. Interessenten sind zum zweimaligen, kostenlosen „Schnupperwandern“ herzlich eingeladen.
Nähere Informationen finden sich unter Wandergruppe 1 | Polizei-Sport-Verein Siegburg 1976 e.V..
Hans-Peter Sperber